Dag 31 - Mittwoch, 02.10.2024 - Fahrt nach Jevnaker - Kistefos
Bei so schönem Wetter fällt es uns nicht leicht, diese wunderschöne Gegend zu verlassen. Gülden scheint das Morgenlicht während wir den Wagen packen.
Im Tal über dem Fluss und See hält sich der dichte Nebel hartnäckig.
Leider führt die heutige Route immer am Slidrefjorden entlang, der Nebel will auch in der höher gelegenen Panoramastraße, die ich als abwechslungsreiche Strecke ausgewählt hatte, nicht weichen.
In Reinli stoppen wir an der Stabkirche, in dieser Ecke gibt es wirklich viele Stabkirchen. Diese Kultur ist den Norwegern sehr wichtig und jede einzelne wird besonders gepflegt und regelmäßig restauriert.
Da es sonst nicht viele Highlights auf der Route gibt, kommt uns der Stopp entgegen.
Kurz vor 11 hat es die Sonne dann endlich geschafft, das Tal zu bestrahlen. In Bagn laden wir den Kia auf, gehen derweil in einem Outdoorshop stöbern.
Begnadalen ist der nächste Stopp an der Schule bzw. Kirche.
Endlich ein Elch.
Zur Mittagszeit entdecken wir einen großen Rastplatz mit Restaurant, Ladestation, Souvenirshop etc.
Etwas anderes zu essen als Brötchen wäre mal fein. Im Restaurant jedoch scheint Familientag zu sein, es ist überfüllt und dementsprechend laut, dass wir es vorziehen unsere belegten Brötchen in der Sonne zu verspeisen.
Nach dem Essen wird Mario müde, wir stoppen für eine Powernapp in Hallingby. Dort holen wir uns dann noch das letzte Lakritzeis und setzen die Fahrt bis Jevnaker fort.
In Olso wollten wir ungern die letzte Nacht verbringen, daher hatte ich Jevnaker ausgesucht. Der Ort eignet sich gut, es sind nur 80 km bis Oslo, liegt noch im Grünen und bietet eine tolle Attraktion mit dem Kistefos Museum.
Erst einmal bringen wir unsere Sachen ins Apartment bei einer Familie, die oberhalb der Stadt ein Haus bewohnen und ihren Anbau für Gäste ausgebaut haben.
Die Aussicht ist auf jeden Fall super.
Lange halten wir es bei dem schönen Wetter nicht aus, lassen uns von Steven alles zeigen und ziehen dann noch mal los.
Obwohl es schon halb 4 ist, sollte die Zeit noch reichen, das Museum zu erkunden. Das Auto parken wir kostenlos beim Glassverk, unmittelbar am Randsfjorden. Dieses Kunsthandwerk Einkaufszentrum interessiert uns wenig.
Unser Ziel ist Kistefos, das Open-Air Museum/Skulpturenpark, wo wir von hier aus hinlaufen können.
Der Weg führt durch den Wald, was wir besonders klasse finden.
Der Kistefos Skulpturenpark und Museum verfügt über 54 Skulpturen von prominenten zeitgenössischen Künstlern wie Yayoi Kusama, Claes Oldenburg, Olafur Eliasson, Anish Kapoor, Fernando Botero, Jeppe Hein, Tony Cragg und Elmgreen & Dragset.
Mir sagen nur wenige der Küster etwas. Claes Oldenburg ist auch in den USA mit einigen Roadside Attraktionen, wie dem “Big Sweep” vor dem Denver Art Museum oder dem “World’s largest Rubber Stamp” in Cleveland, welches auch seine Frau Coosje van Bruggen mit designt hat, vertreten.
Die Skulpturensammlung ist das ganze Jahr geöffnet und ist fester Bestandteil des Parks. Viele der Skulpturen sind von den Künstlerinnen und Künstlern speziell für Kistefos geschaffen worden.
In der Brücke (The Twist), dem Wahrzeichen das Museum befinden sich wechselhafte Ausstellungen von diversen Künstlern.
Der Park ist toll angelegt, direkt am Eingang ist ein großes Café und ein Spielplatz. Die 56 Skulpturen sind über eine große Fläche verteilt. Wir lassen uns treiben.
Beeindruckt hat uns das Kunstwerk von Kader Attia – “Whistleblower*.
Ich schreibe jetzt nicht zu jedem Kunstwerk etwas, wer mehr wissen will, findet Informationen auf der Webseite. Mir sagen die meisten tiefsinnigen und politisch geprägten Erklärungen für die Inspiration zu den Werken auch oft nichts. Ich finde es entweder schön oder nicht so schön.
Das hier ist von Marianne Heske, einer norwegischen Künstlerin und heißt schlicht: Blue
Path of Silence von Jeppe Hein finden wir sehr cool.
460 hochglanzpolierte Dreiecksstelen aus Edelstahl umgeben eine Brunnenanlage mit neun Kreiselpumpen. Der Mosaik-Felsboden ist aus norwegischem Schiefer, Findlinge vom Kistefos-Anwesen umranden das ganze.
Ich bin bei meiner Recherche für Sights wegen dieser Brücke auf den Park aufmerksam geworden.
“The Twist” ist eigentlich eine Brücke, und Galerie und eine Skulptur in einem. Das 1000 Quadratmeter große Gebäude überspannt auf einer Länge von 60 Meter den Fluss Randselva.
Das Gebäude wurde von den dänischen Stararchitekten Bjarke Ingels Group (BIG) entworfen. In der New York Times, von Bloomberg und vom The Telegraph wird es als kulturelles Ziel bezeichnet, das man unbedingt sehen muss.
Somit haben wir das jetzt erledigt.
“All of Nature Flows Through Us” von Marc Quinn
Hier noch ein paar Eindrücke, insgesamt gibt es 56 Kunstwerke, von denen wir einige näher betrachtet haben. Für mehr hat die Zeit einfach nicht gereicht.
1. “Articulated Column” – Tony Cragg
2. “I’m alive” – Tony Cragg
3. “Castor & Pollux” – Tony Cragg
4. “Teddy – Beast of the Hedonic Treadmill” – Fredrik Raddum
Kurz vorm Ausgang fasziniert uns diese Spielerei: “Energy-Matter-Space-Time” – Petroc Sesti
Ist das Kunst oder Wissenschaft? Die Skulptur des britischen Künstlers Petroc Sesti besteht aus einem großen transparenten glasförmigen Behälter, der mit Mineralöl gefüllt ist. Die Bewegung, beginnt oben im Behälter – ein starker wirbelnder Dorn – ein Strudel – wird nach unten hin immer stärker, zieht uns in seinen Bann.
Stundenlang könnten wir hier zusehen, wie der Strudel sich bewegt, beruhigt sehr.
““Shine of Life” von der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama” gefällt mir besonders gut. Diese Farben, die Größe, einfach schick. Würde ich mir in den Garten stellen.
Die Zeit rennt dahin in dem wunderschönen, interessanten Museum. Um halb 6 machen wir uns auf den Rückweg, da es schon etwas dämmert wählen wir den Weg durch den Ort.
Am Glasverk gibt es eine Pizzeria, praktisch. Wir nehmen eine glutenfreie mit und essen sie im Haus vor dem TV. Viel packen müssen wir nicht, da wird schon am Abend zuvor reisefertig gepackt haben.
Sights: | Kistefos, Reinli Stabkirche |
Schritte: | 22.244 |
Lauf-Kilometer: | 14,20 |
Höhenmeter: | 188 |
Fahr-Kilometer: | 209 |