Dag 17 - Mittwoch, 18.09.2024 - Fahrt nach Stryn - Wanderung Hoven

08:00 – wir sitzen im Auto, bereit für die kurze Fahrt zum nächsten Quartier. Die Zeit rund um Stordal war ausgezeichnet – jetzt sind wir gespannt, was uns rund um Stryn erwartet.
Wunderbares Wetter begleitet uns schon auf der Fährfahrt über den Storfjorden nach Stranda.

Großartige Landschaften erwarten uns auch auf der anderen Seite, auf der FV 60 geht es weiter nach Süden.

Nach einer Fahrt durch etliche Tunnel stoppen wir am Ljøen utsiktspunkt auf den Sunnylvsfjord. Schon von weitem sehen wir, dass eine AIDA durch shippert. Diese ist auf dem Weg nach Geiranger.

Wären wir eine andere Strecke über Geiranger gefahren, hätten wir nun das Vergnügen uns den Ort mit 1000 Touris aus dem Schiff anzusehen. Unsere Route führt heute über Hellesylt, was wir als Nächstes ansteuern. In Geiranger waren wir schon 2016.

Hellesylt ist sehr klein und beschaulich, die Attraktion ist ein Wasserfall und die besondere Lage am Zipfel von zwei Fjorden (Sunnylvsfjord und Geirangerfjord) zeichnen den Ort aus.

Die Geiranger-Hellesylt Fähre kann hier bestiegen werden, es ist hauptsächlich eine Füßgänger-Fähre, auf der nur wenige Autos Platz finden.

Für die Ausflugsgäste aus Geiranger, die den Ort ab und an belagern, gibt es Outdoorangebote, wie Fahrten mit Renault Twizys. Für die Shoppingwilligen gibt es Souvenier- und Outletshop.

Heute Morgen ist nicht viel los.

Interessiert sind wir am Hellesyltfossen, dieser befindet sich am Anfang des Sunnylvsfjord. Der Wasserfall wird vom Gebirgsfluss Dalaelva gebildet, der breit gefächert über Granitfelsen etwa 20 Meter hinunter in den Fjord stürzt. Oberhalb des Wasserfalls befindet sich die Brücke Høge unterhalb die Hellesylt Brücke.

Nach der schönen Pause geht es weiter, da wir noch viel Zeit haben schlage ich einen Abstecher auf die FV 655 ins Norangsdalen vor.
Norangsdalen ist ein touristisches Juwel – nicht erst seit Jahrzehnten, sondern seit mehr als einem Jahrhundert. Damals, als Reisen Luxus und Freizeit bedeutete, die nur wenigen vorbehalten waren, erlebte Norangsdalen seinen Höhepunkt.

Seit den 1890er Jahren besuchten berühmte Künstler, Schriftsteller und sogar Mitglieder des Königshauses die Gegend, um die Berge zu besteigen oder über Land zu reisen.

Als der norwegische König Harald und Königin Sonja 1993 ihre Silberhochzeit feierten, bereisten sie ganz Norwegen per Schiff („Norge“) und auf dem Landweg. Sie besuchten auch Øye und reisten durch Norangsdalen. Seitdem hat das Tal seinen Spitznamen „Königinnenroute“. Die norwegische Königin Sonja war in dieser Gegend viele Male zum Bergwandern unterwegs.

Für uns ist die Schönheit dieser Straße eine echte Überraschung und beweist wieder einmal mehr, dass Norwegen, auch außerhalb von den bekannten Highlights, die alle besuchen, einfach so viel verborgene landschaftliche Attraktionen aufweist.

Restlos begeistert fahren wir durch das wundervolle Tal. Mit Aussichten auf Gletscher und Seen schlängelt sich die Straße weiter hinter ins Tal bis sie am Norangsfjorden endet.

Aus Zeitmangel fahren wir nicht bis zum Ende, sondern drehen schweren Herzens im letzten Drittel um.
Ich hinterlasse für weitere Reisen ein großes Sternchen auf meiner Karte.

Zurück auf der FV 60 stoppen wir an der Horndøla Bru.

Die 52 Meter lange Steinbrücke befindet sich im nördlichen Teil Hornindals.
Die Brücke entstand in der Zeit von 1810 bis 1813, wo sie an Stelle einer Holzbrücke errichtet wurde.

Als Sehenswürdigkeit ist das Bauwerk häufig Zwischenstation von touristischen Busreisen, die insbesondere im Zusammenhang mit Kreuzfahrten in den nördlich liegenden Fjorden durchgeführt werden.

Diese Tatsache stellen wir nach 10 Minuten fest. Ein Reisebus parkt, die Insassen strömen aus, alle laufen auf die Brücke, alle machen Fotos vom Berg dahinter. Nicht einer der Reisenden macht ein Foto von der Brücke selbst. Lustig.

Bevor wir unser Endziel für heute erreichen, legen wir einen kurzen Stopp am Hornindalsvatnet ein.

Gegen halb 2 sind wir in Stryn in dem kleinen Haus angekommen. Aufgrund des an diesem Wochenende stattfindenden Oktoberfest im Ort, war es nicht einfach eine Unterkunft zu finden. Eigentlich hatte ich ein größeres Haus gebucht, dieses wurde mir aber wieder storniert. Das Haus befindet sich zum Glück etwas außerhalb der Stadt.
Jetzt bin ich froh, dass das zuvor gebuchtes storniert wurde, denn da hätten wir keine Nachtruhe gefunden.

Aufgrund des wunderbaren Wetters stellen wir nur kurz die Sachen ab.
Wir wollen wandern. Aber wo? Wollen wir mit der Seilbahn fahren? Die Fahrt schlägt allerdings mit 495,00 NOK (ca. 48 € pro Person) zu Buche. Das ist es uns nicht wert.

Daher fahren wir nach Oppheim, einem Wandergebiet (Årheimsfjellet) von dort aus sollte es möglich sein zur Seilbahnstation zu Fuß zu gehen.

Am kostenpflichtigen Parkplatz machen wir uns den Spaß und stellen unseren Wagen direkt neben einem anderen Auto aus Hannover ab.

Die Insassen kommen auch tatsächlich, während wir uns wanderfertig machen zum Auto zurück. Sie grüßen uns freundlich und bieten uns ihr Parkticket an, das war ja mal nett.
So geht es auch.

Beim Blick auf die Karte und Umgebung stellen wir fest, dass der einzige Weg, der zur Seilbahnstation (Hoven) führt, fast ausschließlich über eine asphaltierte Straße geht.

Am Anfang des Trails gibt es die Möglichkeit über einen frisch angelegten sehr steilen Schotterweg senkrecht nach oben eine Abkürzung zu nehmen. Anscheinend wird hier gerade erst die Wandermöglichkeit geschaffen.

Wir wollen zur Station – also laufen wir auf Asphalt.

Bei uns würden wir den Weg wohl als schön bezeichnen, in Norwegen sind solch geteerte Fußwege eher selten. Im Prinzip ist das hier auch der Versorgungsweg bzw. der alte Weg auf den Berg. Seitdem die Seilbahn da ist, kann man ihn nicht mehr fahren.
Klar, die Leute sollen alle mal schön 495 NOK blechen.

Die Aussichten auf den Innvikfjorden sind grandios – Fotostopps sorgen für frische Energie. Es ist schon anstrengend bei der Wärme – ca. 20° – den Berg hochzulaufen.

Bald ist es geschafft. Wir haben dann den Gipfel des Mt. Hoven (1011 m) erreicht.

Auf dem Gipfel steht neben der Seilbahn ein Panoramarestaurant und diese Skulptur.
Oben gibt es einige Wanderwege, eine Zippline und den Klettersteig, auf dem man den Gipfel natürlich auch erklimmen kann.

Wir sind nassgeschwitzt und ruhen uns erst mal aus. Währenddessen sehen wir einem Paraglider zu, der gerade seinen Gleitschirm in die Lüfte bewegt.

Das ist bestimmt toll jetzt über den Fjord zu gleiten, vogelfrei die wunderschöne Aussicht zu genießen.

Mit einem Eis aus dem Shop setzen wir uns auf die Panorama-Terrasse.

Das ist die Bergstation.

Bei dieser Aussicht kann man hier oben wunderbar sitzen.

Das Panorama Restaurant – hat sicher einige Millionen gekostet – 2016 wurde es zusammen mit der Seilbahn erbaut.

Das Ambiente drinnen ist eher gehobene Kategorie, in unseren Wanderklamotten fühlen wir uns nicht wohl.

Nach einer guten Stunde auf dem Berg gehen wir den ganzen Weg ohne große Pausen wieder zurück. Das ist eine krasse Belastung für die Knie, diese schmerzen bei den steilen Absätzen bei jedem Schritt.

14,5 km, 4 Stunden 22 Minuten und 736 zurückgelegte Höhenmeter ist die Bilanz der Wanderung auf den Berg Hoven.

Im schönen Ort Stryn laden wir den Wagen und gehen dann beim Bunnpris einkaufen. In der Innenstadt laufen die Vorbereitungen für das Oktoberfest. Schnell weg.

Im Haus machen wir es uns gemütlich, richten uns für die nächsten 5 Nächte ein.

Sights: Hellesylt, Norangsdalen, Hoven, Seilbahn Loen
Schritte: 31.817
Lauf-Kilometer: 20,07
Höhenmeter:  737
Fahr-Kilometer: 172

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