Dag 4 - Donnerstag, 05.09.2024 - Dovrefjell National Park

Herrlich haben wir in dem alten Bauernhaus geschlafen, was für eine Stille, davon können wir zu Hause nur träumen.
Ab 05:30 beginnt die Routine, gegen 08:00 verlassen wir das Anwesen in Richtung Park. Noch ist es wolkig, aber es verspricht ein schöner Tag zu werden.

Nach einer halbstündigen Fahrt erreichen wir, nördlich und oberhalb der Stadt Dombås gelegenen Park.
Sofort sind wir von der Landschaft ganz angetan. Begeistert sind wir vom herbstlichen Wald, endlosen Straßen und die schönen Seen, die sich entlang der E6 aneinanderreihen. Staunend bleiben wir alle paar Kilometer stehen und werfen die Kameras an.

Auf den Hjerkinnhusvegen biegen wir schließlich nach links ab, um zum Aussichtspunkt Snøhetta zu gelangen. Aussicht? Worauf wollen wir denn blicken?

Wir sind auf der Suche nach einer der wenigen Moschusochsen-Population Europas.

Im Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark lebt eine Herde Moschusochsen. Diese Urtiere möchten wir gerne live sehen. Ob wir Glück haben?

Der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark liegt in den Bundesländern Fylken Innlandet, Møre og Romsdal und Trøndelag. Die Europastraße 6, die durch ganz Norwegen führt, geht mitten hindurch. Das ca. 1693 Quadratkilometer große Schutzgebiet wurde 1974 ursprünglich als Dovrefjell Nationalpark gegründet. Im Jahre 2002 erweiterte man es um die Region Sunndalsfjella.

Wir parken auf dem sehr großen Parkplatz, hier wird mit viel Andrang gerechnet, heute Morgen sind wir mit unter den Ersten. Für den Anfahrtsweg haben wir mal wieder eine Maut von 50 NOK bezahlt, Parken ist da mit drin.
Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Weg von ca. 1,25 km auf eine Anhöhe.

Zur Hauptattraktionen des Nationalparks gehört der Berggipfel Snøhetta, die mit 2286 Metern den höchsten Gipfel der Umgebung darstellt, zudem ist ein Highlight der beeindruckende Wasserfall der Schlucht Ämotan.
Begegnungen mit Elchen, Rentieren und natürlich den Moschusochsen sind überall im Park möglich. Die Hauptpopulation von Moschusochsen sollen rund um den Aussichtspunkt Snøhetta und Umgebung zu finden sein.

Getier in Sicht – nur Schafe.

Nachdem wir die 1025 Meter bergauf gelaufen sind, stehen wir vor einem futurischen Gebäude.

Im Gebäude verweilt ein junges Mädchen, eine Rangerin des Parks, sie hat ein Fernglas und diverse Informationen und auch Felle und Tierfüße ausgelegt. Wir reden kurz mit ihr. Sie erklärt uns, dass wir, wenn wir Glück haben, hier schon Moschusochsen sehen können, aber relativ sicher welche auf dem Moschusochsen-Trail etwas weiter drinnen im Park finden werden.
Da wollten wir eh hin. Wir verabschieden uns von der netten jungen Frau und gehen zurück zum Auto.

Für ca. 10 Kilometer folgen wir der E6. In Kongsvoll am Bahnhof stellen wir erneut das Auto ab. Von hier aus kann man eine Wanderung auf den Musk-Ox-Trail starten.

Nachdem wir eine Brücke überquert haben, geht es gleich über Stock und Stein und Matsch weiter, erst noch flach dann steigt der Weg stetig an.

Dann befinden wir uns auf einem Plateau, von wo aus wir schon mal einen schönen Blick haben. Ein Paar aus Kanada kommt uns entgegen, wie das so ist mit den Nordamerikanern, wir halten einen kleinen Plausch.
Die beiden erzählen uns, dass die Moschus Ochsen gesehen haben. Cool, wir sind gespannt.
So wie wir, sind die ganz erstaunt über das warme Wetter, es sind mittlerweile 16° und die Sonne scheint.

Nach ein paar weiteren Kilometern entdecken wir tatsächlich ein paar braune Fellpunkte in der Landschaft.
Der Weg führt noch etwas höher, wir folgen weiter.
Nun sehen wir neben den braunen Fellpunkten auch einige bunte Punkte mit großen Kameralinsen.

Und dann liegt sie vor uns, die Herde der Moschusochsen, wie schön. Gebannt stoppen wir.

Wir lassen uns nieder und beobachten aus der Ferne, man darf sich den Tieren nur auf 200 Metern nähern. Daran halten sich natürlich nicht alle Touristen. Es sind wilde Tiere, die unvermittelt losrennen können und dann bis zu 60 km/h schnell werden können und dann alles über den Haufen rennen, was im Weg steht. Das passiert natürlich sehr selten. Dennoch ist es nicht ratsam, wenn sich von allen Seiten die Touristen zu sehr nähern, das macht die Tiere nervös.

Jetzt werden wir von einem niederländischen Paar verfolgt, daher laufen wir erst mal den Weg weiter nach oben, dort sind keine Ochsen aber eine ganz wundervolle Aussicht.

In der Sonne relaxend verspeisen wir unsere Brötchen. Herrlich.

Es geht nun zu einer nächsten Beobachtungsession, die Holländer versuchen sich von der anderen Seite heranzuschleichen, sie sind über die für uns Menschen unwegsamen Weidegründe gelaufen. Ein Gemisch aus Flechten; Moosen, Heidelbeeren, Preiselbeeren und anderem Gestrüpp, mit tiefen Löchern.
Wir bleiben auf dem Weg.
Außer Fressen bieten die Bisamochsen, wie die Tiere auch genannt werden, nicht viel Aktion. Wir harren noch aus und knipsen die Speicherkarten fast voll. Dann ziehen wir uns zurück und stapfen den Berg wieder runter zum Parkplatz.

Immer wieder sehen wir uns um, ob nicht doch ein Ochse losrennt und einen der Fotografen umrennt, die sich zu sehr genähert haben – aber nichts – Gras fressen ist einfach zu gut.

Kongsvoll Station hat einen pittoresken Bahnhof. Hungrig futtern wir eine Banane und fahren dann auf der E6 noch ein Stück weiter und betrachten die Landschaft aus dem Auto heraus.

Irgendwann drehen wir dann wieder um, um uns nicht zu weit von Dombås zu entfernen. An einem kleinen Wandergebiet wollen wir noch eine kleine Runde drehen, diese scheitert aber an dieser “Brücke”, die ich nicht überqueren möchte.

Ganz langsam, immer wieder Ausschau haltet nach Elchen, fahren wir zurück in den Ort, dort laden wir die Karre noch mal auf 80 % für die morgige Tour.

Zurück im Haus kochen wir uns was Leckeres und folgen dann dem Tipp von Tronn, laut seiner Aussagen sollen sich unweit des Hofs Elche tummeln. So sehr wir uns anstrengen, wir können einfach keine entdecken.

Sights: Moschus Ochsen, Dovrefjell–Sunndalsfjella National Park, SNØHETTA
Schritte: 28.855
Lauf-Kilometer: 16,99
Höhenmeter:  426
Fahr-Kilometer: 64

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