Day 21 - Freitag - 12.05.2023 - Fountains Abbey

Sunrise: 05:04   Sunset: 20:54

Wir haben ganz gut geschlafen. Um kurz vor 6 beginnt der Verkehr vor dem Haus, wir wollten ja eh aufstehen.

Wo ist denn der schöne, blaue Himmel von gestern hin?

Eine Entscheidung steht an.

Fountains Abbey heute oder Morgen?

1. Heute bei tief sitzende Wolken – nicht so tolles Fotolicht
2. Morgen Samstag – es wird voll

Beides nicht optimal, zumal ja keiner weiß, wie das Wetter morgen sein wird. Der Wetterbericht stimmt nämlich nicht immer.

Die Überlegungen gehen beim Frühstück weiter, schlussendlich fahren wir einfach mal in Richtung Ripon. Die Hoffnung, dass die Sonne noch herauskommt, stirbt zuletzt.

Ums Eck ist die Fountains Abbey nicht gerade, es stehen uns 60 km Fahrt bevor. Diese legen wir hauptsächlich auf größeren Straßen zurück.

Das Whorlton Castle liegt auf dem Weg.

Whorlton Castle

Nach ca. 45 Minuten sind wir in Ripon angekommen.

Fountains Abbey gehört zum National Trust. Der Eintritt beträgt 18£ inklusive Parken.
Um 10 Uhr öffnet das Gelände.
Überpünktlich sind wir vor Ort, parken das Auto.
Zum Glück hat der Park rund um St Mary’s Church schon geöffnet, ein schöner Ort, um sich die Zeit zu vertreiben.

In 15 Minuten öffnen die Tore der Abbey.
Wieder sind wir die ersten, die durch das Drehkreuz schreiten.
Die Damen im Visitor Center wollen uns noch Informationen mit auf den Weg geben, lehnen wir ab.

Nach einem kleinen Spaziergang erreichen wir die Abbey. Wow. Gewaltig.

Fountains Abbey ist eine der größten und am besten erhaltenen Ruine eines Zisterzienserkloster in England.

Die 1132 gegründete Abtei operierte 407 Jahre lang und war bis zur Auflösung im Auftrag Heinrichs VIII. im Jahre 1539 eines der reichsten Klöster Englands.

1983 wurde der Studley Royal Park einschließlich der Ruinen von Fountains Abbey vom National Trust gekauft. Die Abtei wird von English Heritage gepflegt.

Geschichte des Klosters

Nach einem Streit und Aufruhr im Jahre 1132 im Benediktinerhaus der St Mary’s Abbey in York wurden 13 Mönche vertrieben, darunter der heilige Robert von Newminster.

Sie wurden unter dem Schutz von Thurstan, Erzbischof von York, gestellt. Dieser gab ihnen Land im Tal des Flusses Skell.

Das geschlossene Tal hatte alle Voraussetzungen, die für die Schaffung eines Klosters geeignet war, und bot zudem genug Steine und Holz für den Bau.

Die Versorgung mit fließendem Wasser war durch die sechs Quellen, die das Gelände bewässerten, gegeben.

Diese inspirierten die Mönche zum Namen der Abbey.

Nach einem harten Winter im Jahr 1133 beantragten die Mönche den Beitritt zum Zisterzienserorden, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts über mehr als 500 Häuser verfügte.

Im Jahr 1135 wurde Fountains Abbey nach Rievaulx Abbey zum zweiten Zisterzienserhaus im Norden Englands.

Die Abtei erlitt über die Jahre weitere dramatische Schicksale.

  • Diverse Aufstände mit Bränden
  • Angriff durch die Schotten
  • Verluste durch die Pest
  • finanzieller Ruin

Ich langweile euch jetzt nicht mit mehr Details.

Zu Recht gehört das Anwesen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Extrem angetan, gerade zu begeistert, sind wir von dem imposanten Gewölbekeller.

Andächtig schreiten wir jetzt in das Herzstück der Abbey.

Mit lautem Geschnatter versuchen zwei Gänse alles, um uns zu vertreiben.

Mario sieht sich in der einen Ecke um, ich in der anderen. So stehen wir uns nicht gegenseitig im Bild.

Nun folgen wir dem Rundweg über das Gelände. Zuerst zur Fountains Hall aus dem 16. Jahrhundert.

Über die steinerne Brücke zur West-Gate-Lodge und zur Fountains Mill.

Auf der Wiese lebt ein Fasan.

Fountains Mill

Vom Rundweg aus haben wir immer wieder schöne Blicke zur Abbey.

Rechts und links des Weges blüht Bärlauch. Ach, das reicht lecker.
Der als Surprise View ausgeschriebene Punkt bietet leider nicht den besten Blick.

Obwohl es wie Stein aussieht, bestehen die Säulen des Temple of Fame tatsächlich aus Holz und Gips.

Am oberen Rundweg steht der Octagon Tower – interessantes Gebäude.

Dann geht es durch einen Tunnel runter zu den Moon Ponds.
An dessen Ufer liegt der Temple of Piety.

Zu guter Letzt sehen wir uns noch das Banqueting House an.

Langsam, und den Kopf und Speicherkarten voller wunderbarer Eindrücke laufen wir zurück zur Abbey.

Ein paar letzte Bilder schießen wir noch in den faszinierenden Gewölben.

Gegen 14:00 sind wir zurück beim Auto.
Hungrig verspeisen wir die mitgebrachten Sandwiches.

Auf dem Rückweg nach Great Ayton möchten wir uns noch eine weitere Abbey ansehen und wenn es geht noch ein paar Schritte im Wald laufen.

Wir biegen daher bei Thrisk auf die A170 ein. Die Straße führt den Berg hoch, tief in den Yorkshire-Dales-Nationalpark. Hinein.
Dichter Nebel und Nieselregen vermindert die Sicht auf die vermutlich tolle Natur.

An der Rievaulx Abbey möchten wir eigentlich aussteigen, aber 11,30£ pro Person plus 4£ Parken sind wir jetzt nicht bereit für einen vom Nebel verhangenen Anblick zu bezahlen.

Die Zisterzienser Abtei wird vom English Heritage verwaltet, und nicht wie von mir angenommen, auch vom National Trust.

So gibt es hier leider kein Foto.

Auf der B1257 wird der Nebel immer dichter.

Dennoch parken wir beim Trailhead für die Wainstones.

Den steilen, steinigen Berg kommen uns sehr viele Wanderer entgegen.
Es fisselt fies und ist extrem windig.

Der Wind weht heftig, die Brillen sind voller Tropfen und die Sicht ist gleich null. Wir sind ja normal echt hart im Nehmen von Wettersituation, aber …
Die Entscheidung umzudrehen, fällt uns jedoch gerade sehr leicht.
Eventuell kommen wir morgen noch mal wieder.

In Great Ayton machen wir uns es im Haus gemütlich und kochen einen Brokkoli-Kartoffelauflauf.

Wetter: Wolkig, Nebel, Fisselregen, Windig ca. 10°
Sights/Unternehmung: National Trust Fountains Abbey
Wanderungen: Fountains Abbey Circular Walk, The Wainstones - abgebrochen
Abendessen: Kartoffelauflauf mit Brokkoli
Name der Hikes: Fountains Abbey Circular Walk, The Wainstones
Länge der Hikes: 14,39km - 2,43km
Höchster Punkt des Tages: 398m
Gesamtschritte des Tages: 24.716

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