Tag 20 – 11.05.2022 – Donnerstag – Ales Stenar – Fahrt zu Fähre

Da ist er, der letzte Urlaubstag. Wir haben uns wieder dafür entschieden, mit der Nachtfähre zurückzureisen.

So können wir den Tag hier noch genießen und kommen ausgeruht in Deutschland an.

Wir futtern noch den Kühlschrank fast leer, der Rest kommt in die Kühlbox.

Um halb 10 Uhr beginnt die letzte Fahrt auf schwedischem Boden. Nicht die letzte für immer. Wir kommen wieder, das steht schon jetzt fest.

Kaum sitzen wir im Auto, bitte ich Mario, stehen zu bleiben, denn ich will alle 100 Meter noch diese wunderschöne Landschaft mit der Kamera festhalten. Aufsaugen sozusagen. Bekomme plötzlich Panik, nicht genug Fotos gemacht zu haben. Kennt ihr das?

Das ist hier so schön. Sehr hügelig, viele Felder und unzählige Obstplantagen. Die Apfelblüte hat begonnen. Zur Rechten liegt das Meer. Besser geht es ja wohl kaum zu leben.

Juchu, eine Windmühle. (Södra Mellby Mölla)

So schön, diese Blüten.

Juchu, noch eine Windmühle in Karlaby. Und Rapsfelder, so weit das Auge blicken kann.

Auf dem Weg liegt Glimmingehus, eine mittelalterliche Burg. Wir wollen nur kurz ein Foto machen, es wird Eintritt von 90 Kronen verlangt. Ist nicht viel, wenn man auch ins Museum möchte. Wollen wir aber nicht. Zum Glück hat Mario ein Tele.

Wir sitzen nun schon wieder seit Stunden auf dem Po, wird Zeit für einen Spaziergang.

Ans Meer – jetzt will ich unbedingt ans Meer mit der Aussicht, das jetzt erst mal wieder etliche Monate nicht mehr zu haben ist.

Da bietet sich der Sandhammaren Strand an. Ein menschenleerer, ewig langer Sandstrand liegt vor uns.
2 km hin, 2 km her muss erst mal reichen.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt haben wir ein touristisches Highlight dieser Ecke erreicht. Ales Stenar.

Dieses Werk liegt direkt an der Küste, vom Parkplatz aus laufen wir ca. 15 Minuten. Es ist hier schon recht voll.

Ales stenar (Die Steine von Ale) ist in 67 Metern Länge und 19 Metern Breite ein in Stein nachgebildetes Schiff. (Schiffssetzung). Das Monument ist mehr als 1400 Jahre alt. Die Steine sind eine vielbesuchte Attraktion an der Küste nahe der Stadt Ystad.

Der Wind bläst uns um die Ohren und es ist nicht gerade warm.

Sobald wir wieder weiter weg sind vom Meer, ist der Himmel wieder schön blau. Der Kontrast mit dem Gelb der Rapsfelder fasziniert uns jedes Frühjahr aufs Neue. Nein, nicht richtig, jedes Feld aufs Neue.

Höfe und Felder und kleine Orte prägen das Landschaftsbild.

Am alten Schloss Bjärsholm sehen wir uns um. Renovierungsarbeiten sind im Gange.

Schon von weitem sehen wir zwei Türme hinausragen, wir sind neugierig und fahren mal in die Richtung. Es handelt sich um Schloss Marsvinholm. Ein Landsitz aus dem 14. Jahrhundert, es war lange in Besitz der dänischen Krone.

Weit und breit ist nicht ersichtlich, ob man es besichtigen kann, oder was damit los ist.

Eine Dame, die gerade aus einem Nebengebäude kommt, sagt, dass wir kurz parken können, um Bilder zu machen. Sie sagt, dass es jetzt schon eine Weile geschlossen hat.

Drumherum sind private Häuser und ein paar Firmen ansässig.

Die Reise geht weiter über kurvige Straßen zum Schloss Svaneholm.

Wir laufen durch den Park. Einer langer Spaziergang kommt nicht in Frage, obwohl wir Lust hätten. (Die Runde um den See wären 3 km und wir wissen ja, wie lange wir dafür unterwegs sind.) Das hält uns zu lange auf und wir haben um 21:30 Uhr einen Termin mit der Fähre.

Ach ja, Fähre… kaum sind wir wieder unterwegs, bekommen wir eine Nachricht aufs Phone. „Die Abfahrt der Fähre verspätet sich um ca. 2 Stunden.“ Es gab in Rostock einen Unfall. Och nö.

Die Abfahrt verschiebt sich von 22:55 Uhr auf 00:55 Uhr. Weitere Nachrichten folgen, sollte sich noch was daran ändern.

Dann hätten wir auch noch im Schlosspark spazieren können – jetzt sind wir zu weit weg.

Ich suche Umwege heraus, die die Ankunft in Trelleborg verzögern. In Anderslöv besuchen wir einen ICA und kaufen von unserem schwedischen Bargeld ein paar Hähnchenteile, was zu trinken und ein paar Snacks. Somit wäre das Abendessen geklärt.

Jetzt müssen wir nur noch 2 Stunden rumbekommen. Kurz vor Trelleborg halten wir noch mal am Meer. Es ist fast 20:00 Uhr und es wäre jetzt an der Zeit, sich in Richtung Hafen zu begeben, zumindest wenn man immer so überpünktlich ist wie wir.

Wo ist die Fähre?

Die Möglichkeiten, hier noch was zu unternehmen, sind eingeschränkt. Und der Himmel öffnet nun endlich seine Schleusen für starken Regen. He, he, wir sind noch da.

2 Stunden sollten wir doch im MAXI ICA rum bekommen, wenn wir ganz langsam durch jede Reihe laufen. Es ist stockdunkel, als wir rauskommen, es regnet immer noch und es sind nur 8°.

Bringt ja nichts, wir fahren zum Fähranleger und sitzen die Zeit im Auto aus.

Wir versuchen, eine Weile zu schlafen, ich lege mich auf die Rückbank, Mario macht es sich vorne so bequem wie möglich.
Dann kommt die Fähre, es wird wieder hektisch. Um halb 1 Uhr können wir unsere Kabine beziehen.

Für die Rückfahrt haben wir uns eine Deluxe-Kabine gegönnt. Die ist sogar sehr gut geputzt und es gibt ein Doppelbett. Wir legen uns sofort hin und schlafen sogar, bis die Ansage uns um 05:10 Uhr weckt.

Das verstehen wir jetzt nicht: Wir haben 2 Stunden später abgelegt und sind trotzdem um 06:10 Uhr, wie geplant, in Rostock. Erst denken wir, es ist ein Fehler, weil die Ansage automatisch geht.

Beim Blick aus dem Fenster – Land ist in Sicht.

Die Fähre schafft die Strecke also auch in 2 Stunden weniger. Warum nicht immer? Wir sind noch müde.

In Rostock verlassen wir die Kabine, setzen uns ins Auto und schon fahren wir von Bord.

Dann geht es über 3 Stunden über die Autobahn nach Hause.

The End.


Mit einem Klick zu den Fotos des Tages class=

Wetter: 14-16° heiter bis wolkig am Abend regen bei 8°
Sights/Unternehmung: Ales Stenar, Bjärsholms Slott, Marsvinholms Slott
Wanderungen: 4km am Strand
Abendessen: Chicken aus dem Supermarkt