Tag 4 – 25.04.2022 – Montag – Kullaberg-Wanderung
Um halb 8 Uhr stehen wir auf und frühstücken in Ruhe. Es gibt Knäckebrot mit Frischkäse, Salami und Marmelade. Dazu trinken wir beide eine Tasse Tee.
Die Sonne scheint schön auf den Frühstückstisch, wir können es kaum erwarten, raus zu kommen.
Los geht es nach Westen in Richtung Kullaberg, es handelt sich dabei um eine Halbinsel.
Die Gegend präsentiert dem Besucher ein großes Naturschutzgebiet mit vielen Wanderwegen durch Buchenwälder entlang von Steilküsten. Es gibt Zugänge, die zu Stränden, Buchten und Grotten führen.
Die Stadt Mölle liegt malerisch ganz im Zipfel der Peninsula.
Ich manövriere uns heute morgen wieder über Landstraßen, meist durch den Wald, und vorbei an vielen Bauernhöfen.
Ab und zu bleiben wir stehen, mal, um eine Kirche abzulichten oder eines der schönen roten Häuser.
Schon bald sind wir auf Kullaberg angekommen, geparkt wird am Parkplatz Josefinelust.
Die Wanderrucksäcke sind fertig gepackt, es kann losgehen. Ich bin heute wieder schlecht vorbereitet ich hatte mir nur notiert: „Kullaberg, da ist es schön“. Was es genau zu sehen gibt, habe ich vergessen. Wir sind gespannt.
Der erste Pfad führt uns durch einen Wald, am Boden wachsen viele schöne weiße und lilafarbene Buschwindröschen.
Der Weg führt nach links, rechts geht es eine Treppe runter, wir wählen erst mal die Treppe und das war genau die richtige Entscheidung. Wir stehen nach einem Abstieg über herausfordernde Stufen in einer wunderschönen Bucht. Wow, das ist fantastisch.
Wir verweilen eine ganze Weile und genießen die Sonne, die Stille und den Wind, der uns ums Näschen weht.
Ich entdecke eine Steintreppe, die wieder nach oben führt. Mann, ist die steil, ob ich das schaffe. Mein Ehrgeiz sagt ja.
Nach den Steinstufen folgt eine Metallleiter, die senkrecht nach oben führt. Wessen Idee war es denn, hier hoch zu kraxeln?
Hoch geht noch, mal sehen, ob wir hier wieder runtermüssen und -kommen.
Von oben schaut die Bucht noch mal richtig schön aus. Leider gibt es keinen anderen Rückweg, als wieder diese Treppe runter zu klettern. Ich trau mich nicht, aber habe keine Wahl.
Als ich dann auf der Treppe stehe, ist es halb so schlimm.
Jetzt nur noch die anderen Stufen wieder hoch zum Wanderweg zurück.
Oben angekommen, setze ich mich erst mal auf eine Bank, da meine Gefühle mich überwältigen. Noch vor gut 10 Monaten hätte ich nicht gedacht, dass ich solche Erlebnisse je wieder haben würde.
2020 habe ich eine unschöne Diagnose bekommen, ich bin dem Tod noch mal von der Schippe gesprungen. Habe eine schwere Bauch-OP hinter mich gebracht, eine Chemotherapie und Bestrahlung on top. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch den linken Mittelfuß gebrochen. Ein Jahr später musste der Bauch nochmal aufgeschnitten werden. Das war alles extrem schlimm und ab und zu verließ mich der Mut.
Jetzt bin ich so extrem glücklich, dass ich das Leben wieder genießen kann, und nicht nur das Leben mit dem Alltag, sondern hier auch noch die Hügel hochklettern kann. Und am schönsten ist, dass ich das alles mit meinem Mann, dem besten Mann der Welt, erleben darf.
Ich heule erst mal ‘ne Runde vor Freude.
Weiter geht es auf dem Wanderweg, nicht lange, schon bald kommen die nächsten Stufen, die wieder runter ans Meer führen. Nehmen wir mit.
Das ist die Käringmalen-Bucht, noch schöner als die erste. Das letzte Stück ist wieder eine Kletterpartie, mache ich mit links.
Sensationell. Wir verweilen sicher eine Stunde in dem Meerbusen.
Zurück auf dem Weg gehen wir kaum ein paar Kilometer, dann folgen die nächsten Treppen runter, wir haben den Hals noch nicht voll und sehen uns noch eine Bucht an. Die Treppen steigen wir jetzt schon wie die Bergziegen, mit Leichtigkeit.
Der Pfad führt jetzt zum Leuchtturm. Hier treffen wir auf eine Handvoll Menschen.
Auf der Bank am Leuchtturm verspeisen wir unsere Brötchen und Snacks.
Dann suchen wir den weiteren Wanderweg. An der Spitze der Halbinsel sind noch einige Grotten. Diese kann man sich ansehen, wir folgen einem Schild zur Lahibiagrottan.
Der Weg wird sehr steinig, kann das denn richtig sein? War es nicht, jetzt habe ich mich gerade hier runter gequält – wir müssen zurück.
Dann finden wir den richtigen Weg. In die Grotte muss man über ein Seil einstiegen, das lassen wir jetzt aus. Ich merke auch schon ein wenig meine Bauchmuskeln. Überanstrengen will ich mich auch nicht gleich am vierten Tag.
Der Weg zurück ist noch lang genug. Dieser führt immer an der Steilküste entlang, zwischendurch wird uns dieser tolle Blick auf Mölle präsentiert.
Nach insgesamt fünf Stunden sind wir am Parkplatz zurück. Dort fallen wir fast ins Auto. Relaxen wir besser noch eine Weile auf den Picknickplätzen nahe des Autos.
Die meisten Parkplätze an Naturreservaten sind mit Picknickplätzen und Toiletten ausgestattet. Wir haben diese immer sehr gepflegt vorgefunden.
Teil des Rückwegs ist die Stadt Mölle. Ein schönes Hotel steht direkt am Hafen.
Unterwegs finden wir noch die Bräcke Mölla und legen einen kurzen Stopp am Strand in Nyrup ein.
Gegen 19:30 Uhr sind wir zurück in Örkelljunga, kaufen dort beim Coop ein paar frische Dinge ein.
Toller Laden, eine sehr gute Auswahl vor allem an glutenfreien Leckereien.
Im Häuschen zurück schmeißen wir etwas Chicken auf den Grill, dazu gibt es einen Salat.
Den restlichen Abend verbringen wir mit Netflix gucken auf dem Sofa.
Wetter: | Sonnig den ganzen Tag 8° - 15° |
Sights/Unternehmung: | Kullaberg Naturreservat |
Wanderungen: | Kullaberg ca. 7,5 km |
Abendessen: | Chicken vom Grill |