Tag 18 – Stavn – Rauland – 11.06.2016 – Samstag

Der Himmel ist heute wieder wolkenlos blau, da mache ich schnell noch ein paar Bilder von der Hütte.

Wir packen unsere Sachen und fahren los, wohin, wissen wir nicht so genau, wir lassen uns treiben, immer in Richtung Süden.

Gestern sind wir durch die Hüttensuche etwas zu weit nach Osten gekommen, daher fahren wir heute früh ein Stück zurück bis Nesbyen.

In Nesbyen fahren wir auf eine kleine Straße, die FV 214, nach Tunhovd. Dort halten wir an der Straße an, denn es gibt ein Wander-Hinweisschild.

Ein kleiner Hike muss täglich sein, und am besten macht man ihn schon in der Früh.

Wohin uns dieser Hike führt, wissen wir nicht, wir folgen dem schönen Weg einfach mal. Der Weg ist flach – welch ein Wunder – und er führt durch einen Kiefernwald, der Boden ist übersät mit Moosen und Flechten.

Nach ca. 2 km kommen wir am Tunhovdfjord raus, dort ist das Wasser durch einen großen Damm gestaut worden.

Mittlerweile sind ein paar schöne Wolken am Himmel und das Licht am Fjord ist perfekt für eine Fotosession.

Wir rasten eine ganze Weile und genießen die Sonne und die herrliche Stille.

Natürlich sehen wir uns noch den Damm an, dann gehen wir denselben Weg zurück.

Unterwegs sehen wir diese Kisten mit dem Moos, kann man das essen? Oder warum wird es gesammelt, keine Ahnung.

Unsere Fahrt geht weiter immer am Tunhovdfjorden entlang, bis Rødberg. Dort gibt es mal wieder eine alte Stabkirche zu sehen. Hier ist heute kein Mensch, an manchen Kirchen ist die Hölle los, aber für diese hier scheint sich keiner zu interessieren.

Allerdings sind wir jetzt auch nicht mehr auf den extrem touristischen Wegen unterwegs, wir sehen auch kaum noch ausländische Autos.

Die Landschaft ist allerdings immer noch schön, nicht mehr so spektakulär wie dort, wo wir vorher waren, aber es gibt schöne Fjorde, kleine Dörfer und hügeliges, grünes Land. Es gefällt uns landschaftlich hier in jedem Fall auch sehr gut.

Von Rødberg aus folgen wir der 40 nach Süden und erreichen den Ort Veggli, hört sich eher schweizerisch als norwegisch an.

Hinter Veggli geht es wieder einen Pass über den Vegglifjellvegen hinauf, jetzt wird es wieder spektakulärer von der Landschaft her. Leider zieht sich der Himmel komplett zu und es gibt ein paar Tropfen. Man könnte hier extrem gut wandern, die Landschaft erinnert, auch wenn ich noch nicht dort war, an Schottland.

Wir verzichten hier auf eine Wanderung, merken uns das aber mal vor, falls wir noch mal wiederkommen sollten.

Wir verlassen kurz die Anhöhe, kommen zum See Tinnsjø, um kurz darauf wieder nach oben zu fahren.

Rjukan heisst der nächste Ort, wo extrem viel los ist, klar, es ist wieder Wochenende, die Norweger sind unterwegs.

Hier ist die Hölle los. Wir wollten uns heute mal etwas eher eine Hütte suchen, aber leider werden wir hier nicht fündig, man sieht schon an den Autos, die überall davor stehen, dass wir hier in diesem Ort keine Hütte finden werden.

In Rjukan gibt es das Norwegische Industriearbeiter-Museum, aber als wir ankommen, gegen 16:00 Uhr, ist es schon geschlossen.

http://english.nia.eyego.no/prices-opening-hours-2015/

Wir laufen trotzdem über eine tolle Brücke, von der man Bungeejumpen machen kann, hoch zum Museum. Ein interessanter Bau.

Dann folgen wir der 37 wieder hinauf in die Berge. Hier liegt nicht mehr so viel Schnee, dennoch ist es ein Skigebiet. Wir machen uns auf die Suche nach Hütten.
Zu viele Hyttegrends oder Campingplätze gibt es nicht bzw. ist vieles auch geschlossen, es ist wohl eher im Winter Saison bzw. dann wieder im Hochsommer.

Wir halten aber überall an und gucken, denn man weiß ja nie, oft schaut was geschlossen aus, ist es dann aber nicht.

So auch am Vierli Hyttegrend, kein Mensch hier, das Office geschlossen. Aber es gibt einen Zettel mit einer Telefonnummer, wir rufen an.

Die Hütten sind alle frei, wir können uns eine aussuchen. Es gibt welche für 1000 NOK für 6 bis 8 Personen und welche für 850 NOK für 2-5 Personen. Uns reicht die kleine.

Die Dame am Telefon sagt, wir können erst gucken, die Schlüssel sind alle in einem Umschlag in einem Kasten zu finden, der am Büro außen hängt. Darein sollten wir dann auch nach Abfahrt unsere 850 NOK stecken.

Kaum zu glauben, dass die das hier einfach so machen, da kann ja theoretisch jeder kommen und in eine Hütte gehen ohne zu bezahlen oder sich womöglich noch das Geld von den anderen rausholen, das wäre doch bei uns in D schon fast nicht mehr möglich.
Aber hier oben auf dem Berg geht das wohl noch.

Wir können auch nicht sehen, wo denn die Dame am Telefon wohl wohnt, ob sie weit weg ist oder uns gar mit dem Fernglas beobachtet.

Wir haben natürlich nichts dergleichen vor und zahlen unsere Hütte, das geht zum Glück auch mit der KK, denn wir haben gar nicht mehr so viel Bares dabei. Wir geben ihr die KK-Nummer am Telefon durch und schon haben wir eine tolle Hütte für die Nacht.

Das ist so schön hier oben. Vor allem, dass wir völlig alleine sind.

Zum Glück haben wir noch ein paar Vorräte dabei, so dass wir ein paar Nudeln kochen können.

Später am Abend fahren wir noch eine Runde, denn es soll hier oben Elche geben. Wir sehen aber keine. Wir machen noch ein paar Bilder an einem See, es wird uns aber recht kalt, daher verbringen wir den Rest des Abends in der Hütte.

Wetter: erst Sonne dann Wolken 9-17°
Sights/Unternehmung: Industriemuseum, Tunhovdfjord
Wanderungen: Hike zum Tunhovdfjord
Abendessen: selbst gekocht, Nudel mit Tomatensauce.

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